Katzenfutter selber machen: 19 häufige Fragen & Antworten
Willst du deinem geliebten Stubentiger endlich etwas Frisches und Gesundes servieren statt nur Fertigfutter aus Dosen?
Dann bist du hier genau richtig!
Viele Katzenhalterinnen möchten gern auf selbstgekochtes Katzenfutter umsteigen – doch oft tauchen dabei Fragen auf:
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Welche Zutaten sind erlaubt?
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Wie sorge ich für alle wichtigen Nährstoffe?
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Ab wann kann ich ein Kätzchen an Selbstgekochtes gewöhnen?
In diesem Beitrag erhältst du verständliche Antworten und praktische Tipps, damit du deine Katze sicher und ausgewogen ernähren kanns
1. Ab wann kann ein Kätzchen selbstgemachtes Futter essen?
Ein Kätzchen kann ab 2–3 Monaten langsam an selbstgemachtes Futter gewöhnt werden. Wichtig ist ein sanfter Übergang, damit sich der Magen-Darm-Trakt an die neue Nahrung gewöhnt.
✅ Fleisch sehr fein schneiden – junge Katzen können große Stücke noch nicht gut kauen.
✅ Mit kleinen Mengen starten – erst als Beilage zum gewohnten Futter.
✅ Langsam steigern – nach ein paar Tagen den Anteil des Selbstgekochten erhöhen.
2. Soll das Gewicht der Zutaten roh oder gekocht berechnet werden?
Die Futtermenge wird anhand des Rohgewichts berechnet. Beim Dampfgaren verliert das Fleisch Wasser, daher kann es nach dem Garen leichter erscheinen.
🔗 Mehr dazu: 👉 Futtermenge bei Katzen: Wie viel Futter braucht deine Katze?
Ein kleiner Tipp: Wenn du die Trinkmenge deiner Katze erhöhen möchtest, kannst du beim Garen etwas Wasser hinzufügen. Die entstehende Brühe enthält Nährstoffe und kann mit verfüttert werden.
3. Ist das Verhältnis bei gekochtem und rohem Futter gleich?
Fast, aber es gibt einige Unterschiede:
✔ Leber verliert beim Erhitzen Nährstoffe → Erhöhe den Anteil von 5 % auf 7–8 %.
✔ Gekochte Knochen werden spröde → Sie können den Magen-Darm-Trakt verletzen. Besser: Kalziumpräparate oder feines Knochenmehl.
✔ Gekochte Brühe enthält wertvolle Nährstoffe → Sie kann mit verfüttert werden.
4. Welche Kochmethode ist am besten?
Die schonendste Methode ist das Dampfgaren. So bleiben die meisten Nährstoffe erhalten.
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Dampfgaren: 10–15 Minuten, je nach Größe der Fleischstücke.
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Nicht empfohlen:
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❌ Wasserkochen – viele Nährstoffe gehen ins Kochwasser über.
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❌ Mikrowelle – kann das Fleisch ungleichmäßig erhitzen.
Tipp: Lege das Fleisch in einen Dampfkorb, gib etwas Wasser in den Topf und gare es sanft. So bleibt es saftig und nährstoffreich.
5. Welche Zutaten sind für Katzen geeignet?
Nicht alle Lebensmittel, die für Menschen gesund sind, sind auch für Katzen geeignet. Hier ist eine Übersicht:
Geeignete Lebensmittel
✔ Muskelfleisch (Huhn, Pute, Rind, Ente, Kaninchen)
✔ Innereien (Leber, Herz, Niere – in Maßen)
✔ Fisch (gekocht, ohne Gräten)
✔ Eier (gekocht)
✔ Brühe ohne Gewürze
Nicht geeignete Lebensmittel
❌ Zwiebeln & Knoblauch – hochgiftig!
❌ Schokolade & Kaffee – enthalten Theobromin, tödlich für Katzen.
❌ Milch – viele Katzen sind laktoseintolerant.
❌ Salz, Zucker, Gewürze – schädlich für die Nieren.
❌ Knochen – nur in roher oder sehr fein gemahlener Form geeignet.
🔗 Mehr dazu: 👉 „Was dürfen Katzen nicht essen? 10 giftige Lebensmittel“
6. Muss Fleisch vor dem Kochen gewaschen werden?
Das hängt von der Herkunft ab:
✔ Frisches, loses Fleisch vom Markt → Spüle es kurz ab, um Verunreinigungen zu entfernen.
✔ Verpacktes Fleisch aus dem Supermarkt → Muss nicht gewaschen werden, kann direkt gegart werden.
❌ Tiefkühlfleisch vor dem Einfrieren nicht waschen! Feuchtigkeit fördert Bakterienwachstum.
7. Wie sollte Fisch gefüttert werden?
Roher Fisch birgt Risiken. Er kann Parasiten, Bakterien und Thiaminase enthalten. Thiaminase baut Vitamin B1 ab. Darum solltest du Fisch für Katzen immer gründlich garen.
Geeignete Fischsorten in Deutschland
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Lachs
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Forelle
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Kabeljau
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Seelachs
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Makrele
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Hering
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Thunfisch
Wichtige Zubereitungstipps
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Koche oder dampfgare den Fisch.
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Keine Gewürze oder Zusätze wie Zwiebeln.
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Gräten sorgfältig entfernen.
Menge und Häufigkeit
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Ein- bis zweimal pro Woche reicht meist.
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Ersetze nur einen Teil der Tagesration durch Fisch.
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Beobachte das Gewicht deiner Katze.
8. Wann sollen Nahrungsergänzungen hinzugefügt werden?
Ergänzungen wie Kalzium, Taurin oder Vitamine sollten nach dem Garen hinzugefügt werden, um Nährstoffverluste zu vermeiden.
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Kalzium: Kann täglich ins Futter gemischt werden.
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Fischöl, Vitamin E: Nicht jeden Tag nötig, kann je nach Bedarf gegeben werden.
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Vitamin B: Hat einen bitteren Geschmack. Manche Katzen akzeptieren es besser, wenn es mit einem Leckerli oder etwas Nassfutter vermischt wird.
9. Kann ich größere Mengen vorkochen und einfrieren?
Ja, das ist eine gute Möglichkeit, Zeit zu sparen!
✔ Portionsweise einfrieren.
✔ Am Vortag im Kühlschrank auftauen lassen.
✔ Vor dem Füttern leicht erwärmen.
❌ Nicht mehrfach einfrieren und auftauen – das zerstört Nährstoffe und erhöht das Verderbnisrisiko.
10. Trinkt meine Katze nach der Umstellung zu wenig Wasser?
Nein, das ist ganz normal. Selbstgemachtes Futter enthält ca. 75 % Wasser, während Trockenfutter nur 10 % Wasserhat.
Da Katzen Flüssigkeit hauptsächlich über ihr Futter aufnehmen, trinken sie bei selbstgemachter Nahrung oft weniger aus dem Napf.
11. Braucht meine Katze zusätzlich Taurin?
Ja, Katzen können Taurin nicht selbst herstellen. Es ist in Hühnerherzen und Leber reichlich enthalten. Falls du wenig Innereien fütterst, solltest du ein Taurin-Präparat ergänzen.
🔗 Mehr dazu liest du hier: 👉 „Taurin für Katzen: Warum es so wichtig ist“
12. Können Katzen Eier essen?
Ja, aber nur gekocht!
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Rohes Eiweiß enthält Avidin, das die Aufnahme von Biotin (Vitamin B7) blockieren kann.
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Gekochtes Eigelb ist hingegen eine gute Nährstoffquelle.
13. Was tun, wenn meine Katze keine Leber frisst?
Leber ist eine wichtige Nährstoffquelle. Falls deine Katze sie nicht mag, kannst du sie:
✔ Mit Nassfutter mischen oder pürieren.
✔ In Form von Leberpulver oder gefriergetrockneter Leber anbieten.
✔ Verschiedene Sorten ausprobieren (z. B. Huhn, Ente, Rind).
Falls sie gar keine Leber frisst, kann ein passendes Vitaminpräparat helfen.
14. Kann selbstgemachtes Futter Pankreatitis auslösen?
Nicht direkt. Bauchspeicheldrüsenentzündungen entstehen oft durch Übergewicht oder zu fettreiches Futter. Selbstgekochtes Futter mit magerem Fleisch und ausgewogenen Fettmengen ist sicher.
15. Ist es normal, dass der Kot nach der Umstellung weniger wird?
Ja, das ist sogar ein gutes Zeichen! Fleisch wird von Katzen zu über 95 % verdaut. Weniger Kot und ein reduzierter Geruch sind normale Reaktionen auf hochwertiges Futter.
16. Müssen Katzen Obst und Gemüse essen?
Katzen sind obligate Karnivoren, also reine Fleischfresser. Obst und Gemüse liefern zwar Vitamine und Ballaststoffe, können aber auch zu viel unverdaulichen Bestandteilen oder Kohlenhydraten enthalten, was zu Verdauungsproblemen führen kann.
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Wenn du es trotzdem ausprobieren möchtest: Bitte nur winzige Mengen und beobachte, ob deine Katze das gut verträgt.
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Im Normalfall benötigen Katzen aber keine nennenswerten Mengen an pflanzlichen Zutaten, um gesund zu bleiben.
17. Was tun, wenn meine Katze wählerisch ist? Reicht eine einzige Fleischsorte?
Auch wenn manche Katzen nur „ihr“ Lieblingsfleisch mögen, empfiehlt es sich, mehrere Fleischsorten zu füttern. Jede Fleischquelle (Huhn, Pute, Rind, Kaninchen etc.) enthält etwas andere Nährstoffe.Tipps für wählerische Katzen:
✅ Neue Sorten langsam einführen:
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Kleine Mengen unter das gewohnte Futter mischen.
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Schrittweise die Menge erhöhen.
✅ Futter attraktiver machen:
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Leicht erwärmen, damit es intensiver duftet.
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Eine kleine Menge gefriergetrocknetes Topping darüber kann den Geruch zusätzlich verstärken.
18. Tagsüber Trockenfutter „zur freien Verfügung“, abends Selbstgekochtes – ist das okay?
Viele sind berufstätig und suchen einen Kompromiss aus Fertig- und Selbstfutter. Grundsätzlich möglich, aber:
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Achte auf die Kalorien: Trockenfutter ist sehr energiereich. Freier Zugang über den ganzen Tag kann leicht zu Übergewicht führen.
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Versuche lieber, Trockenfutter in begrenzter Menge bereitzustellen oder einen Futterautomaten zu nutzen, der kleine Portionen ausgibt. Abends gibt es dann die selbstgekochte Portion.
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Vergiss nicht, ausreichend frisches Wasser bereitzustellen, da Trockenfutter nur wenig Feuchtigkeit enthält.
19. Fischöl oder Vitamin-E-Präparate führen zu weichem Kot – was tun?
Fischöl und Vitamin E sind grundsätzlich förderlich für Haut, Fell und die allgemeine Gesundheit deiner Katze. Kommt es allerdings zu Durchfall oder weichem Kot:
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Reduziere zuerst die Dosis oder gebe das Präparat nur alle zwei bis drei Tage.
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Achte auf Qualität und Frische – ranziges Öl kann den Magen-Darm-Trakt zusätzlich reizen.
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Sprich bei hartnäckigen Problemen mit deiner Tierärztin oder deinem Tierarzt über mögliche Alternativen.
Fazit
Selbstgemachtes Katzenfutter kann eine gesunde und natürliche Alternative zu Fertigfutter sein – aber nur, wenn es richtig gemacht wird. Mit diesen Antworten bist du gut vorbereitet.