Ein gutes Leben trotz Diabetes – so hilfst du deiner Katze

Diabetes bei Katzen: Futtertipps und Pflege im Überblick

25. Apr 2025

In den letzten Jahren gibt es Immer mehr Katzen erkranken an Diabetes. Besonders Hauskatzen sind betroffen, wenn sie übergewichtig, älter oder wenig aktiv sind. Anders als Menschen können Katzen nicht direkt mitteilen, dass es ihnen nicht gut geht. Deshalb wird die Krankheit oft erst erkannt, wenn sie bereits fortgeschritten ist.

Heute wollen wir verstehen, was Katzendiabetes ist. Wir wollen wissen, wie die Krankheit entsteht. Wir schauen uns an, welche Faktoren das Risiko erhöhen. Schritt für Schritt nähern wir uns dem Thema.

1. Was ist Katzendiabetes?

Katzendiabetes (Diabetes mellitus) entsteht, wenn der Körper entweder nicht genug Insulin produziert oder die Körperzellen nicht mehr ausreichend auf Insulin reagieren. Die Folge: Glukose bleibt im Blut, anstatt in die Zellen aufgenommen zu werden – der Blutzucker steigt gefährlich an.

Insulin wird in den Betazellen der Bauchspeicheldrüse gebildet und ist entscheidend für den Zuckerstoffwechsel.

Typische Ursachen:

  • 📉 Zu wenig Insulin (Beta-Zell-Versagen)

  • 🚫 Zellen sprechen nicht auf Insulin an (Insulinresistenz)

Ohne Behandlung kann Katzendiabetes zu Dehydrierung, Elektrolytstörungen, Ketoazidose und im schlimmsten Fall zum Tod führen.

Symbolbild für Diabetes mit Blutzuckermessgerät, Süßigkeiten und Schriftzug „Diabetes“

2. Welche Diabetes-Typen gibt es bei Katzen?

Typ-2-ähnlicher Diabetes (häufigste Form)

  • Tritt meist bei übergewichtigen, älteren Katzen auf

  • Insulinresistenz im Vordergrund

  • Kann in frühen Stadien durch Ernährung allein stabilisiert werden

Typ-1-ähnlicher Diabetes (selten)

  • Absolute Insulinunterversorgung

  • Lebenslange Insulintherapie nötig

  • Oft Folge von chronischer Pankreatitis oder Autoimmunprozessen

📌 Rund 90 % aller Diabetesfälle bei Katzen entsprechen dem Typ-2-Modell – mit guter Prognose bei früher Diagnose und angepasster Ernährung.

Katze beim Tierarzt mit vorbereiteter Insulinspritze zur Diabetesbehandlung

3. Wie funktioniert der Zuckerstoffwechsel?

Bei gesunden Katzen:

  • Nahrung → Kohlenhydrate → Glukose → Blut

  • Bauchspeicheldrüse schüttet Insulin aus

  • Glukose gelangt in Zellen → Energieversorgung

Bei diabetischen Katzen:

  • Insulin fehlt oder wirkt nicht

  • Glukose bleibt im Blut → Hyperglykämie

  • Zellen „hungern“, trotz hoher Blutzuckerwerte

4. Frühe Anzeichen für Diabetes bei Katzen

Katzen verstecken Schmerzen oder Unwohlsein oft gut. Deshalb ist es wichtig, auf subtile Veränderungen im Verhalten zu achten:

Symptom

Erklärung

Erhöhter Durst

Glukose zieht Wasser aus dem Körper → vermehrter Harndrang

Häufiges Urinieren

Zucker im Urin wirkt harntreibend

Gewichtsverlust trotz Appetit

Energie kann nicht verwertet werden

Trägheit und Mattigkeit

Zellenergiemangel durch Insulinmangel

Stumpfes, verfilztes Fell

Proteinmangel beeinflusst Fellqualität

⚠️ Tipp: Auch ohne klare Symptome kann Diabetes vorliegen. Bei Katzen über 7 Jahren empfiehlt sich eine jährliche Blutzucker- oder Urinkontrolle.

5. Welche Katzen sind besonders gefährdet?

Statistische Werte:

  • Etwa 0,5–1 % aller Katzen entwickeln Diabetes

  • Bei übergewichtigen Katzen liegt das Risiko bei über 5 %

Risikofaktoren:

  • Alter: über 7 Jahre

  • Geschlecht: Kater sind häufiger betroffen

  • Übergewicht

  • Bewegungsmangel

  • Ernährung mit hohem Kohlenhydratanteil

  • Vorerkrankungen wie Pankreatitis oder Kortisongaben

⚠️ Doch nicht nur übergewichtige Katzen sind betroffen. Auch normalgewichtige Tiere können an Diabetes erkranken – aus verschiedenen Gründen:

Mögliche Ursachen bei normalgewichtigen Katzen:

  • Genetische Veranlagung

  • Chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung

  • Langfristige Gabe von Kortikosteroiden

  • Höheres Alter

Was du tun kannst:

  • Verlasse dich nicht nur aufs Gewicht.

  • Beobachte Verhalten und Energielevel deiner Katze.

  • Lasse regelmäßig Blutzucker und Urin untersuchen – besonders bei älteren Tieren.

Blutzuckermessung mit Testgerät – auch bei Katzen zu Hause möglich

6. Rassen mit erhöhtem Diabetes-Risiko

Rasse

Wissenschaftliche Begründung

Maine Coon

Große Körpermasse, wenig Bewegung, neigt zu Übergewicht – gehört zur Risikogruppe.

Siamkatze

Studien zeigen genetische Stoffwechselstörungen, insbesondere eine verminderte Insulinsensitivität.

Burma-Katze

Australische und britische Studien bestätigen: höchste Diabetesrate unter allen Hauskatzenrassen.

Britisch Kurzhaar

Häufige Hauskatze, übergewichtsanfällig, wenig aktiv, mit klarer Tendenz zum metabolischen Syndrom.

📌 Vorsorge beginnt früh: Gewichtskontrolle & passende Ernährung ab dem Kittenalter.

7. Die Rolle der Ernährung bei Katzendiabetes

Die Ernährung spielt eine zentrale Rolle bei der Behandlung – und beginnt am besten mit einem passenden katze-diabetes-futter, das auf die speziellen Bedürfnisse abgestimmt ist.

Katzen sind obligate Karnivoren – ihr Stoffwechsel ist auf tierische Proteine optimiert. Kohlenhydrate benötigen sie kaum, viele verarbeiten sie sogar schlecht.

❗ Eine zu kohlenhydratreiche Ernährung:

  • Erhöht Blutzucker

  • Fördert Insulinresistenz

  • Verschlimmert Symptome

👉 Mehr dazu: Taurin für die Katze: Essenzielle Aminosäuren im Überblick

Katze frisst frisches, eiweißreiches Futter – ideal bei Diabetes

Ungeeignet und teils gefährlich:

  • Süßigkeiten, Kuchen, menschliche Snacks

  • Trockenfutter mit hohem Getreideanteil

  • Milchprodukte

  • Fettiges Fleisch (z. B. Schweinebauch)

  • Zwiebeln, Knoblauch, rohe Eier

👉 Mehr dazu: Zucker im Katzenfutter: Wie schädlich ist er für Katzen?

8. Wie sieht optimales Diabetes Futter für Katzen aus?

Das richtige Futter ist ein wichtiger Teil der Therapie. Es hilft dabei, den Blutzucker zu stabilisieren. Es unterstützt die Gewichtsregulation. Es versorgt die Katze mit allen wichtigen Nährstoffen.

Ein gutes diabetes futter für katzen ist speziell zusammengesetzt. Es berücksichtigt den veränderten Stoffwechsel bei Diabetes. Es entlastet den Körper und verbessert das Wohlbefinden.

✅ Wichtige Eigenschaften eines geeigneten Futters:

  • Hoher Anteil an tierischem Eiweiß: Katzen sind Fleischfresser. Sie brauchen tierisches Protein für die Muskeln. Besonders wichtig ist das bei Gewichtsverlust.

  • Wenig verwertbare Kohlenhydrate (unter 10 %): Zucker und Stärke lassen den Blutzucker steigen. Das belastet den Körper. Deshalb sollte der Kohlenhydratanteil so niedrig wie möglich sein.

  • Ballaststoffe zur Blutzuckerkontrolle: Lösliche Ballaststoffe verlangsamen die Zuckeraufnahme. Sie sorgen für stabile Werte. Gleichzeitig fördern sie die Verdauung.

  • Wenig Fett: Viele diabetische Katzen sind übergewichtig. Weniger Fett hilft beim Abnehmen. So wird die Insulinempfindlichkeit verbessert.

❌ Auf diese Inhaltsstoffe solltest du verzichten:

  • Zucker und künstliche Zusatzstoffe: Zucker hat im Futternapf nichts verloren. Auch versteckter Zucker in Soßen oder Gels ist problematisch.

  • Getreide: Mais, Reis und Weizen liefern viele Kohlenhydrate. Sie sind ungeeignet für Katzen mit Diabetes.

  • Unklare Zutatenangaben: Vage Begriffe wie „Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse“ sagen wenig aus. Achte auf genaue Deklarationen. So weißt du, was drin ist.

9. Fazit

Diabetes ist keine Todesdiagnose. Mit einem gut abgestimmten diabetes futter für katzen, regelmäßiger Betreuung und viel Liebe kannst du deinem Vierbeiner ein gesundes Leben ermöglichen.

Was zählt:

  • Artgerechte Ernährung mit Fokus auf Eiweiß und wenig Kohlenhydraten

  • Gewicht und Aktivität im Blick behalten

  • Enge Zusammenarbeit mit Tierarzt oder Tierheilpraktiker

Deine Aufmerksamkeit und dein Wissen sind das größte Geschenk, das du deiner Katze machen kannst.


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