Deine Katze liegt entspannt an deiner Seite. Du schaust sie an und denkst leise: Auch sie wird älter. Wenn du gut vorbereitet bist, kannst du ihr helfen, diese Lebensphase gesund und geborgen zu erleben.

Wann ist eine Katze eine Senior-Katze?

Altern ist ein natürlicher Prozess. Der Körper verändert sich langsam. Die Stoffwechselrate sinkt. Das Immunsystem wird schwächer.

Viele sagen: Ab 7 Jahren ist eine Katze alt.
Tierärztliche Leitlinien sagen: Ab 10 Jahren beginnt das Seniorenalter.

Katzen leben heute länger als früher. Grund dafür sind bessere Tiermedizin, hochwertiges Futter und liebevolle Betreuung.
Früher lag die Lebenserwartung bei 12–14 Jahren. Heute werden viele Katzen 16 oder älter. Die älteste bekannte Katze wurde 38 Jahre alt.

Altersphasen der Katze im Überblick

Diese Einteilung ist flexibel. Wichtig ist, wie sich deine Katze verhält, nicht nur ihr Alter in Zahlen.

So verändert sich deine Katze im Alter

Verhalten & Emotionen

• Ältere Katzen reagieren empfindlicher auf Stress.

• Veränderungen wie Umzug oder neue Mitbewohner machen ihnen mehr zu schaffen.

• Einige werden anhänglicher, andere ziehen sich zurück.

• Es kann zu Unsauberkeit oder veränderten Fressgewohnheiten kommen.

• In Mehrkatzenhaushalten kann sich ihre soziale Position verändern.

Sinne & Wahrnehmung

• Das Hörvermögen lässt oft nach.

• Auch der Geruchssinn und das Geschmacksempfinden schwächen sich.

• Einige Katzen erkennen Futter schlechter oder fressen weniger.

• Die Augen zeigen altersbedingte Veränderungen, z. B.:

  • Linsentrübung (Kernsklerose)

  • Netzhautveränderungen (meist ohne Sehverlust)

  • Irisatrophie – Pupillen reagieren langsamer auf Licht

Tipp: Auch wenn deine Senior-Katze langsamer wird – sie kann weiterhin Freude an kleinen Reizen haben. Ein sonniger Platz oder ein vertrautes Spielzeug können viel bedeuten.

Körperliche Veränderungen bei alten Katzen

Haut, Fell und Muskeln

• Die Haut wird trockener und weniger elastisch.

• Es kann zu vermehrter Schuppenbildung kommen.

• Wunden heilen langsamer.

• Die Katze verliert mit der Zeit Muskelmasse.

Beobachte, ob sie an Gewicht verliert, obwohl sie normal frisst.

Gelenke & Bewegung

• Viele alte Katzen zeigen Anzeichen von Arthrose.

• Sie springen weniger, vermeiden hohe Möbel oder kratzen weniger.

• Treppen oder Kletterelemente werden gemieden.

• Einige putzen sich seltener – besonders am Rücken oder Bauch.

Lies auch: [Katze mit Übergewicht: So bleibt sie fit!] – Bewegung im Alter ist wichtig, aber angepasst.

Verdauung & Wasserhaushalt

• Das Risiko für Dehydration steigt.
  Alte Katzen trinken oft zu wenig.
  ➝ Mögliche Anzeichen: schlaffe Haut, matte Augen, Appetitverlust.

• Die Darmflora verändert sich.
  Die Verdauung kann träger werden.
  Manchmal kommt es zu Verstopfung oder Durchfall.

Veränderungen im Schlafverhalten

• Ältere Katzen schlafen oft länger, aber unruhiger.

• Manche sind nachts aktiv oder miauen plötzlich.

• Ursachen können Demenz, Schmerzen oder Harndrang sein.

• Auch Hören und Sehen beeinflussen den Schlaf-Wach-Rhythmus.

Tipp: Bleib geduldig. Sanftes Licht oder leises Radio können in der Nacht helfen.

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Ernährung alter Katzen: So fütterst du richtig

Gutes Futter ist im Alter besonders wichtig.
Der Körper verändert sich. Der Nährstoffbedarf auch.
Eine passende Ernährung kann Alterskrankheiten vorbeugen und das Wohlbefinden steigern.

Was ist das Ziel bei der Ernährung alter Katzen?

• Gesundheit erhalten

• Muskeln schützen

• Immunsystem stärken

• Altersbeschwerden lindern

• Lebenserwartung verlängern

1. Energiebedarf – nicht immer weniger

Viele denken: Alte Katzen brauchen weniger Energie.
Das stimmt nicht immer.

• Katzen zwischen 7–11 Jahren brauchen oft etwas weniger.

• Ab 12 Jahren kann der Energiebedarf wieder steigen.
  Grund: Muskelabbau oder schlechtere Nährstoffaufnahme.

Beobachte regelmäßig Gewicht und Aktivität.
Wird die Katze dünner? Frisst sie gut? Bleibt sie aktiv?

Tipp: Bei Unsicherheit kann der Tierarzt den Energiebedarf einschätzen.

2. Proteine – je älter, desto wichtiger

Hochwertiges Eiweiß ist für Katzen lebenswichtig.
Auch – oder gerade – im Alter.

• Es schützt vor Muskelabbau.

• Es unterstützt das Immunsystem.

• Es liefert essentielle Aminosäuren wie Taurin.

Früher dachte man: Weniger Eiweiß schont die Nieren.
Heute weiß man: Gute Proteine belasten nicht, sondern helfen.

Lies auch: [Taurin für Katzen: Essenzielle Aminosäuren im Überblick]

3. Fette – Energie und Geschmack

Fett ist Energiequelle und Geschmacksträger.
Doch im Alter sinkt die Fettverdauung.

• Zu viel Fett kann schwer im Magen liegen.

• Zu wenig Fett macht das Futter unattraktiv.

Die richtige Balance ist wichtig – je nach Verdauung und Gewicht.

4. Kalzium und Phosphor – besonders bei Nierenproblemen

Diese Mineralstoffe sind wichtig für:

• Knochen

• Muskeln

• Nervenleitungen

Achte auf ein gutes Verhältnis:
Kalzium : Phosphor = 1:1 bis 2:1

Bei chronischer Nierenerkrankung:
Phosphor sollte reduziert werden.
Das kann den Krankheitsverlauf verlangsamen.

Lies auch: [Zucker im Katzenfutter: Wie schädlich ist er für Katzen?] – besonders bei älteren Katzen wichtig!

5. Omega-3-Fettsäuren & Antioxidantien

Omega-3 (EPA & DHA) hat viele Vorteile:

• Entzündungshemmend

• Gut für Haut und Fell

• Unterstützt Herz, Nieren und Gelenke

Gute Quellen:

• Fisch (z. B. Lachs, Makrele)

• Reines Fischöl (ohne Zusatzstoffe, schadstoffarm)

Antioxidantien wie Vitamin E, C oder Beta-Carotin:

• Schützen vor Zellschäden

• Bremsen den Alterungsprozess

• Besonders wichtig bei Nierenerkrankungen

Was braucht eine alte Katze im Alltag?

Neben gutem Futter braucht deine Senior-Katze auch kleine Anpassungen zu Hause.
So fühlt sie sich wohl – auch im höheren Alter.

Tipps für den Alltag mit einer Senior-Katze

• Ruhige Rückzugsorte schaffen
  Alte Katzen brauchen mehr Ruhe.
• Stress vermeiden
  Keine plötzlichen Veränderungen, lauten Gäste oder neue Tiere.
• Leichter Zugang zu Futter, Wasser, Toilette
  Kein Klettern oder Springen nötig.
• Weiche, warme Liegeplätze
  Besonders bei Arthrose wichtig.
• Treppen oder Rampen anbieten
  Wenn sie nicht mehr springen kann.
• Regelmäßige Fellpflege
  Viele ältere Katzen putzen sich weniger.
• Tägliche Beobachtung
  Frisst sie gut? Bewegt sie sich normal?
  ➝ Frühzeitige Anzeichen erkennen!
• Sanfte Beschäftigung
  Spiele mit langsameren Bewegungen, Duftspielzeuge oder Leckmatten.

Wann zum Tierarzt?

Alte Katzen sollten mindestens zweimal pro Jahr zur Kontrolle.
So können Krankheiten früh erkannt werden.

• Lass regelmäßig checken:
• Zähne
• Gewicht
• Nieren- und Leberwerte
• Blutdruck
• Harnuntersuchung
• Verhalten & Beweglichkeit

Besonders Nierenschwäche ist bei alten Katzen häufig – je früher erkannt, desto besser behandelbar.

Fazit: Deine alte Katze braucht dich – mehr denn je

Altern ist kein Makel – sondern ein natürlicher Teil des Lebens.
Deine Katze braucht jetzt mehr Ruhe, mehr Beobachtung und passende Pflege.

Mit dem richtigen Futter, einem sicheren Zuhause und viel Liebe kann deine Senior-Katze noch viele schöne Jahre mit dir verbringen.

Denn sie ist nicht einfach alt – sie ist erfahren, weise und voller Vertrauen in dich.