Körpertemperatur einer Katze: Normwerte, Fieber & Ursachen
Die Körpertemperatur einer Katze ist ein wichtiger Gesundheitsindikator. Doch was ist die normale Körpertemperatur einer Katze? Wann spricht man von Fieber oder Untertemperatur? Wie misst man die Temperatur richtig, und welche Ursachen gibt es für Temperaturschwankungen?
In diesem Artikel erfährst du alles über die Körpertemperatur bei Katzen, Fieberanzeichen, Behandlungsmöglichkeiten und wann ein Tierarztbesuch notwendig ist.
Normale Körpertemperatur einer Katze
Die normale Körpertemperatur einer gesunden Katze liegt zwischen 38 und 39,2 Grad Celsius. Dabei können kleinere Schwankungen je nach Alter, Aktivitätslevel und Umgebungstemperatur auftreten.
Temperatur |
Bedeutung |
37,5 – 38,9 °C |
Normalbereich |
39,2 – 39,5 °C |
Leicht erhöht |
Ab 39,5 °C |
Fieber |
Über 41,0 °C |
Lebensbedrohlich |
Unter 37,5 °C |
Untertemperatur – Achtung |
Temperaturschwankungen – Wovon hängen sie ab?
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Alter: Jüngere Katzen haben oft eine etwas höhere Körpertemperatur als erwachsene Katzen.
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Aktivität: Nach dem Spielen oder körperlicher Anstrengung kann die Temperatur kurzfristig steigen.
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Jahreszeit: Bei kälterem Wetter kann die Körpertemperatur leicht absinken.
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Gesundheitszustand: Kranke oder geschwächte Katzen neigen zu Untertemperatur.
Wie verändert sich die Körpertemperatur bei jungen und älteren Katzen?
Die Körpertemperatur einer Katze bleibt nicht immer gleich, sondern kann je nach Alter variieren. Jüngere Katzenund ältere Katzen zeigen oft unterschiedliche Temperaturbereiche und Reaktionsmuster.
Körpertemperatur bei jungen Katzen (bis 6 Monate):
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Neigen zu leicht höheren Temperaturen (bis 39,5 °C gilt als normal).
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Der Stoffwechsel ist schneller, wodurch die Körperwärme leichter gehalten wird.
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Sie reagieren empfindlicher auf plötzliche Temperaturschwankungen.
Körpertemperatur bei älteren Katzen (ab ca. 8 Jahren):
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Die normale Temperatur kann leicht niedriger sein (37,8–38,8 °C).
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Ältere Katzen haben oft eine schwächere Durchblutung, wodurch sie schneller auskühlen.
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Chronische Erkrankungen wie Nierenprobleme oder Arthritis können sich auf die Thermoregulation auswirken.
Wenn eine ältere Katze häufig zittert oder eine ungewöhnlich niedrige Körpertemperatur zeigt, kann das ein Anzeichen für eine ernste Erkrankung sein.
👉 Mehr über Alterserscheinungen bei Katzen: Gesundheit im Alter – Dr. Hölter
Warum kann die Körpertemperatur einer Katze plötzlich stark schwanken?
In manchen Situationen kann sich die Körpertemperatur einer Katze sehr schnell ändern. Diese Temperaturschwankungen können durch verschiedene Faktoren verursacht werden.
Gründe für einen plötzlichen Temperaturanstieg:
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Fieber durch Infektionen – z. B. bei bakteriellen oder viralen Erkrankungen.
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Hitzestress oder Überhitzung – Besonders bei heißem Wetter oder direkter Sonneneinstrahlung.
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Körperliche Belastung – Intensive Bewegung kann die Temperatur kurzzeitig über den Normalwert ansteigen lassen.
Gründe für einen plötzlichen Temperaturabfall:
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Schockzustände – Nach Verletzungen oder starkem Blutverlust.
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Unterkühlung durch nasses Fell – Besonders gefährlich bei kaltem Wetter.
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Nach einer Narkose oder Operation – Der Körper benötigt Zeit, um die Temperatur wieder zu regulieren.
Wenn die Temperatur innerhalb kurzer Zeit extrem ansteigt oder absinkt, sollte die Katze schnellstmöglich von einem Tierarzt untersucht werden.
Anzeichen für Fieber bei Katzen
Da Katzen Krankheiten oft gut verbergen, solltest du auf diese Fieberanzeichen achten:
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Schläfrigkeit und Apathie – Deine Katze wirkt müde und zurückgezogen.
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Appetitlosigkeit – Sie frisst weniger oder gar nicht.
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Heiße Ohren, Pfoten oder Nase – Ein möglicher Hinweis auf erhöhte Temperatur.
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Trockene oder warme Nase – Kann auf Fieber hindeuten.
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Zittern oder Schüttelfrost – Besonders bei hohem Fieber.
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Verändertes Verhalten – Sie versteckt sich oder wirkt unruhig.
Tipp: Allein durch Fühlen lässt sich Fieber nicht sicher feststellen. Die genaueste Methode ist eine Temperaturmessung.
👉 Mehr dazu: Fieber bei Katzen – Symptome & Ursachen (Dr. Sam).
Wie misst man die Körpertemperatur einer Katze?
1. Mit einem digitalen Thermometer (empfohlen)
Die rektale Messung mit einem digitalen Thermometer liefert die genauesten Ergebnisse.
So geht’s:
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Thermometer mit Vaseline oder Gleitmittel bestreichen.
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Katze beruhigen und vorsichtig fixieren.
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Thermometer vorsichtig rektal einführen (ca. 1–2 cm in den After).
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Nach wenigen Sekunden die Temperatur ablesen.
👉 Empfohlenes Thermometer: Fiebermessung bei Katzen.
2. Fieber bei Katzen messen ohne Thermometer – Geht das?
Falls kein Thermometer zur Hand ist, achte auf:
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Heiße Ohren und Pfoten
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Trockene oder warme Nase
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Lethargie und Appetitlosigkeit
Diese Methoden sind nicht zuverlässig. Falls du dir unsicher bist, kontaktiere eine Tierärztin oder einen Tierarzt.
Ursachen für Fieber bei Katzen
Fieber tritt meist als Abwehrreaktion des Körpers auf. Die häufigsten Ursachen sind:
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Bakterielle Infektionen (z. B. Zahnfleischentzündung, Blasenentzündung)
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Virale Infektionen (z. B. Katzenschnupfen, FIP)
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Parasiten oder Pilzerkrankungen
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Autoimmunerkrankungen
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Vergiftungen oder allergische Reaktionen
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Entzündungen nach Verletzungen oder Operationen
Manchmal bleibt die Ursache unklar. In diesem Fall spricht man von unklarem Fieber (FUO).
👉 Mehr dazu: Katzenkrankheiten & Fieber.
Fieber bei Katzen senken – Hausmittel & Tipps
Leichtes Fieber kann oft zu Hause behandelt werden. Wichtig ist, dass die Katze ausreichend trinkt und sich ausruht.
Das hilft:
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Genug Wasser anbieten – Frisches Wasser verhindert Dehydrierung.
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Ruhe und Wärme – Eine ruhige Umgebung fördert die Genesung.
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Feuchte Wickel an den Pfoten – Können helfen, die Temperatur zu senken.
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Leicht verdauliches Futter – Falls sie frisst, biete ihr schonende Kost an.
Wann sollte man zum Tierarzt?
Ein Tierarztbesuch ist nötig, wenn:
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Fieber über 40 °C auftritt.
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Das Fieber länger als 24–48 Stunden anhält.
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Zusätzliche Symptome wie Erbrechen oder Durchfall auftreten.
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Die Katze nicht mehr frisst oder trinkt.
👉 Mehr erfahren: Fieber bei Katzen – Behandlung & Maßnahmen.
Wie kann Fieber bei Katzen verhindert werden?
Um Fieber bei Katzen vorzubeugen, ist es wichtig, das Immunsystem zu stärken und Krankheiten frühzeitig zu vermeiden. Die folgenden Maßnahmen helfen, deine Katze gesund zu halten:
1. Hochwertige und ausgewogene Ernährung
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Proteinreiche Nahrung stärkt das Immunsystem.
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Essenzielle Fettsäuren und Vitamine unterstützen die Körperabwehr.
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Futtermenge anpassen – Überfütterung oder Mangelernährung vermeiden.
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👉 Mehr dazu: Wie viel Futter braucht deine Katze?
2. Ausreichende Flüssigkeitszufuhr
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Frisches Wasser immer bereitstellen.
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Feuchte Nahrung oder Hühnerbrühe hilft bei Katzen, die wenig trinken.
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Wasserquellen sauber halten, um Keime zu vermeiden.
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👉 Mehr dazu: Hühnerbrühe für Katzen selber machen
3. Regelmäßige Impfungen & Parasitenkontrolle
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Schutzimpfungen gegen Katzenschnupfen, Katzenseuche & Tollwut.
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Entwurmung & Flohprävention reduzieren Infektionsrisiken.
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Regelmäßige Tierarztbesuche, um Krankheiten frühzeitig zu erkennen.
4. Hygiene & Umgebung sauber halten
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Katzentoilette täglich reinigen, um Keime zu minimieren.
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Futter- & Wassernäpfe regelmäßig auswaschen.
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Schlaf- und Spielbereiche sauber halten.
5. Krankheiten frühzeitig erkennen
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Lethargie, Appetitverlust oder Fieber sind Warnsignale.
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Regelmäßig Körpertemperatur überprüfen (Normalwert: 38-39,2°C).
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Bei Verdacht auf eine Erkrankung sofort zum Tierarzt.
Untertemperatur bei Katzen – Wann wird es gefährlich?
Eine zu niedrige Körpertemperatur (unter 37,5 °C) kann auf ernsthafte Probleme hinweisen.
Mögliche Ursachen:
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Unterkühlung (z. B. nach Nässe oder Kälte).
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Schwäche durch Krankheit oder Verletzung.
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Nierenprobleme oder Kreislaufschwäche.
Sinkt die Körpertemperatur unter 32–36 Grad, kann das lebensbedrohlich sein.
Maßnahmen:
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Katze langsam aufwärmen (Decken, Wärmflasche).
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Sofort zum Tierarzt.
👉 Mehr dazu: Untertemperatur & Nierenerkrankungen bei Katzen.
Fazit: Körpertemperatur regelmäßig kontrollieren
Die normale Körpertemperatur einer Katze liegt zwischen 38 und 39,2 °C.
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Ab 39,5 °C spricht man von Fieber.
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Über 41 °C kann lebensgefährlich sein.
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Unter 37,5 °C deutet auf Untertemperatur hin.
Regelmäßige Temperaturkontrollen helfen, Gesundheitsprobleme frühzeitig zu erkennen.
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